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/ ©Pexels / patrice schoefolt
Symbolfoto
Ein Bild auf 5min.at zeigt einen heulenden Wolf.
Der Jungwolf, der vor wenigen Tagen in Rauris geschossen wurde, soll aufgrund von Futtermangel so klein geblieben sein.

VGT kritisiert Wolfabschüsse: „Eltern erschossen, Jungtiere verhungern“

Am 7. Juni schossen Jäger in Rauris einen Wolf, der ihrer Meinung nach für den Tod von 23 Schafen verantwortlich sein sollte. Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) zeigt sich entsetzt.

von Leonie Höllwarth
2 Minuten Lesezeit(440 Wörter)

In einer Presseaussendung zeigt sich der Verein gegen Tierfabriken (VGT) über das Foto des in Rauris erschossenen Jungwolfs schockiert. Am vergangenen Freitag, den 7. Juni, kamen die Nachrichten aus Salzburg: Der vermeintliche „Problemwolf“, der 23 Schafe gerissen haben soll, sei erlegt worden. Es handelte sich offenbar um ein ungewöhnlich kleines Tier. Da eine heurige Geburt aufgrund der Größe nicht infrage kommen soll, wird vermutet, dass das Tier aus dem Vorjahr stammt. Die Körpermasse soll darauf hinweisen, dass der Wolf beim Aufwachsen extrem gehungert haben soll und er deshalb so klein geblieben sei. Der Verein gegen Tierfabriken ist überzeugt, dass die Erklärung dafür auf der Hand liegt: Die Jägerschaft soll wohl letztes Jahr die Eltern des Tieres geschossen haben, sodass die Kinder verhungert seien oder fast verhungern mussten. Es könnte sich daher um einen einjährigen Jungwolf der Wolfsfamilie vom Dobratsch in Kärnten handeln. In Kärnten wurde jetzt der bereits elfte Abschuss gemeldet, die Dunkelziffer ist viel höher, vermutet der VGT.

„Krokodilstränen für gerissene Schafe“

VGT-Obperson Martin Balluch ist entsetzt: „Dass Wolfseltern keine Schonzeit haben, während sie ihre Kinder ernähren, ist ein absoluter Skandal und eine grauenhafte Tierquälerei. Das zeigt die wahre Gesinnung der Wolfshetzer und ihrer Verbündeten in den Landesregierungen: extremes Tierleid ist ihnen egal. Die Krokodilstränen für gerissene Schafe glaubt ihnen kein Mensch, es geht nur um Profitverlust, der durch das Leid verhungernder Tierkinder reduziert werden soll. Dass diese dann in ihrer Verzweiflung, ohne erlernte Jagdfähigkeiten, in Menschennähe nach Nahrung stöbern, ist die Folge, ein hausgemachtes Problem. Vernunft statt Hexenjagd auf den Wolf sollte im 21. Jahrhundert schon erwartet werden können!“

Wolfausrottungen seien rechtswidrig

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) verkündete, dass am 11. Juli die Hauptverhandlung zur Frage der Rechtsmäßigkeit des österreichischen Umgangs mit dem Wolf stattfinden wird. Die zuständige Generalanwältin habe bereits festgestellt, dass sie die Wolfsausrottungsverordnungen für rechtswidrig hält. Balluch dazu: „Die Landesräte einiger Bundesländer, allen voran Kärnten, Tirol und Salzburg, wollen den Wolf in Österreich ausrotten und behaupten, es gäbe ihn eh anderswo in großer Zahl. Das ist klar rechtswidrig, weil der Wolf auch national und regional in gutem Erhaltungszustand sein muss. Ebenso steht die Frage zur Entscheidung an, ob man zu dumm oder zu geizig sein darf, um Herdenschutz durchzuführen, und stattdessen die Wölfe gleich töten kann. Auch da ist die Antwort der Generalanwältin ein klares Nein. Die Ausrottungsverordnungen müssen bundesweit aufgehoben werden und Österreich auch bezüglich Tieren zum Rechtsstaat zurückkehren!“

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 11.06.2024 um 17:00 Uhr aktualisiert
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