Skip to content
/ ©pixabay.com

Nach Geständnis: Obdachlosen-Mörder (17) bereits heute vor Gericht

Erst am Montag gestand ein 17-Jähriger, zwei Obdachlose getötet zu haben. Schon heute wird ihm im Wiener Landl der Prozess gemacht, allerdings wegen einem anderen Vergehen.

von Janine Ploner
Janine Ploner 5 Minuten Online Redaktion
2 Minuten Lesezeit(405 Wörter)

Nach der Serie von Angriffen auf Obdachlose im vergangenen Sommer in Wien hat sich am Montag ein 17-jähriger Wiener bei der Polizei gestellt und die Taten zugegeben. Der Bursche kam in die Inspektion Leyserstraße in Penzing. Bei den Messerattacken auf schlafende Obdachlose waren ein 56- und ein 55-Jähriger getötet, eine 51-Jährige verletzt worden. Nur zwei Tage nach seinem Geständnis, wird dem Teenager der Prozess gemacht.

Umfassendes Geständnis abgelegt

Montagnachmittag gegen 15.30 Uhr kam der Bursche in die Polizeiinspektion und gab an, dass er „der gesuchte Obdachlosenmörder“ sei, sagte Gerhard Winkler, der Leiter des Ermittlungsdienstes des Landeskriminalamts Wien. Er habe sogleich ein „umfassendes Geständnis“ abgelegt. Als Motiv wurde zum einen seine zerrütteten Familienverhältnisse gesehen und zum anderen hatte sich seine private Situation ab Februar weiter verschlechtert – wir haben berichtet.

Mutter brutal verprügelt

Am heutigen Mittwoch, 13. Dezember 2023, kam es zur ersten Gerichtsverhandlung. Der 17-Jährige muss sich wegen absichtlich schweren Körperverletzung verantworten. Er soll Mitte September, rund zwei Monate nach dem ersten Mord, seine Mutter brutalst niedergeschlagen haben. Medienberichten zufolge soll er so oft auf die Frau eingeschlagen haben, bis sie verletzt zu Boden fiel. Anschließend soll er mit Fußtritten gegen Oberkörper und Kopf weiter auf die Frau eingeschlagen haben. Laut Staatsanwaltschaft wurden bei der verletzten Mutter unzählige Blutunterlaufungen im Gesicht und am Hals, sowie eine Schädelprellung festgestellt. Dazu kamen etliche Prellungen und ein verschobener Rippenbruch.

Angeklagter zeigte sich sichtlich gelangweilt

Kurz vor 10 Uhr begann die Gerichtsverhandlung. Der Angeklagte zeigte sich sichtlich gelangweilt in kurzer Jogginghose und Badeschlapfen. Handschellen wurden dem 17-Jährigen keine angelegt. Der Anwalt des Jugendlichen gab bekannt, dass er sich zum heutigen Verfahren nichts äußern wird und beantragte zugleich ein Gutachten, dass die Zurechnungsfähigkeit überprüfen soll. Medienberichten zufolge, deuten Hinweise darauf hin, dass der Teenager zum Zeitpunkt der Attacke unter Drogen stand. Erst im Laufe des Ermittlungsverfahrens wurde der Staatsanwältin bekannt, dass es sich hierbei um den mutmaßlichen Obdachlosen-Angreifer handelte.

Kurzer Prozess

Die einzige, die den Vorfall im September mitbekommen haben soll, sei die Nachbarin. Diese zeigte sich in der Verhandlung sichtlich gerührt und verstehe die Tat des jungen Angreifers nicht. Dass der Jugendliche unter Drogen stand, schließt sie nicht aus. Die Mutter äußert sich zur Tat ihres Sohnes nicht. Nach rund 20 Minuten wurde die Verhandlung bereits vertagt.

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 13.12.2023 um 11:19 Uhr aktualisiert

Artikel zum Thema:

Du hast einen #Fehler gefunden? Jetzt melden.

Mehr Interessantes