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/ ©Dietmar Fiedler
Bild auf 5min.at zeigt das Tierfoto des Jahres
Das Tierfoto des Jahres 2024

Tierschutzpreis der Steiermark: Landwirtschaftliche Betriebe im Rampenlicht

Den Steirern ist der Tierschutz, auch im Zusammenhang mit Nutztieren, besonders wichtig. Heute Nachmittag wurde zum bereits fünfzehnten Mal der Tierschutzpreis des Landes Steiermark vergeben.

von Leonie Höllwarth
4 Minuten Lesezeit(768 Wörter)

Tierschutz, auch im Zusammenhang mit Nutztieren, ist in aller Munde und den Steirern besonders wichtig, daher gibt es bei den landwirtschaftlichen Betrieben weiterhin einen starken Trend hin zum tierfreundlichen Bauen. Heute Nachmittag, am 3. Juli, wurden bereits zum fünfzehnten Mal Musterbetriebe für ihr besonders tierfreundliches Bauen im ländlichen Raum mit dem Tierschutzpreis des Landes Steiermark ausgezeichnet. Vier landwirtschaftliche Betriebe wurden von einer sechsköpfigen Expertenjury ausgewählt, auch der Preis für das beste Tierfoto wurde vergeben.

Tierfreundliche Bauten anstreben

„Das Bestreben von Landwirten, ihre Betriebe in der Steiermark besonders tierfreundlich zu bauen, ist glücklicherweise gegeben. Mit diesem Preis holen wir jene Bauern vor den Vorhang die zeigen, dass es viele Betriebe gibt, die sich über das gesetzliche Mindestmaß hinaus für das Wohl ihrer Tiere einsetzen, indem sie besondere bauliche Maßnahmen umsetzen“, betonte Tierschutzombudsfrau Karoline Schlögl bei der gemeinsamen Überreichung der Preise mit Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang und Landesrätin Simone Schmiedtbauer. Lang betonte in seinen Begrüßungsworten: „Der Preis für besonders tierfreundliches Bauen hat mittlerweile eine echte Tradition und zeigt jedes Jahr aufs Neue, wie viele landwirtschaftliche Betriebe in der Steiermark dem Tierschutz eine hohe Bedeutung zukommen lassen.“ Landesrätin Simone Schmiedtbauer unterstrich: „Als Bäuerin weiß ich, dass die Gesundheit und das Wohlbefinden der Nutztiere oberste Priorität für unsere Landwirtinnen und Landwirte hat. Deshalb unterstützen wir unsere Bäuerinnen und Bauern bei Investitionen in noch mehr Tierwohl. Mit dem Tierschutzpreis holen wir beispielhafte Projekte vor den Vorhang, die als Vorbilder für viele andere dienen können.“

Ausgezeichnete Betriebe

Der Rindertierstall von Andreas Graschi in Voitsberg wurde als Tieflaufstall neu und extra größer gebaut. Der Stall wird nur in den Wintermonaten genutzt, sobald und solange es die Witterung erlaubt, sind die Tiere auf der Weide. Der Stall ist als Außenklimastall gestaltet. Da nur die Wand nach Norden durch die Heubelüftung vor Witterungseinflüssen geschützt ist, haben die Tiere täglich von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang Tageslicht. Die Rinder können so wählen, ob sie sich jeder Witterung aussetzen oder sich im überdachten Liegebereich aufhalten wollen. Es erfolgt eine reine Heufütterung, die Heuboxen wurden direkt an den Stall angebaut, das Futter wird den Tieren mittels Kran vorgegeben, sodass diese stets Heu aufnehmen können. Das Fleisch wird direkt vermarktet.

Bio-Masthühnerstall in Deutschlandsberg

Der Mastgeflügelstall und die Hackgutheizung von Lukas Loibner in Deutschlandsberg wurden mit der Motivation neu gebaut, einen zukunftssicheren und gewinnbringenden Betriebszweig zu finden, der von der Bevölkerung akzeptiert wird und der als Aussiedlerhof betrieben werden kann, da eine Baubewilligung im Ort nicht zu erreichen war. Im Stall befinden sich ein Technikraum, zwei Mastställe und ein Wintergarten (Außenklimabereich). Der komplette Stall ist mit einer Fußbodenheizung ausgerüstet, um ein optimales Stallklima zu gewährleisten. Dies hat zur Folge, dass die Tiere sehr vital und gesund und die Emissionen sehr gering sind.

Milchviehstall aus Gummi

Als Ersatz für eine frühere Anbindehaltung wurde ein besonders tierfreundlicher Stall für Milchkühe und Jungkalbinnen von Angela und Johannes Narnhofer in Weiz neu gebaut. Der bestehende Stall für Kälber und der Abkalbebereich wurden umgebaut, um eine wesentliche Arbeitserleichterung zu schaffen und gleichzeitig das Tierwohl zu steigern. Die gesamte Lauffläche wurde mit Gummi ausgelegt. Der Liegebereich wurde mit Sandwabenmatten und Stroh gestaltet. Der Fressbereich wurde mit einem langen Auftritt und Gummi versehen, um ein Stehen im Trockenen zu gewährleisten. Es gibt zudem mehrere Tränken, eine Viehbürste und eine Separationsbox. Im neuen Milchviehstall wurde zudem ein Güllekeller eingeplant und umgesetzt.

Ein warmer Hühnerstall

Um einen kleinen ehemaligen Mutterkuhbetrieb auf 900 Meter Seehöhe wirtschaftlich zu gestalten, den maschinellen Aufwand zu minimieren und die Gegebenheiten optimal zu nutzen, wurde der Biomasthühnerstall von Katharina Wildbacher und Christoph Koch in Deutschlandsberg neu errichtet und der alte Rinderstall zudem zu einem Biovormaststall umgebaut. Ein Wintergarten wurde angebaut und eine Bodenheizung mitverlegt, zusätzlich wurden noch ein Biomasseheizwerk und darüber liegend ein Schlachtraum für die Direktvermarktung gebaut. Eine neu errichtete Photovoltaikanlage am Stall erzeugt den Strom für den Betrieb. Es wurde nachhaltig mit eigenen Bauholz vom Wald gebaut. Die Direktvermarktung und das Angebot regionaler Produkte steht im Vordergrund.

Das schönste Tierfoto

Das schönste Tierfoto kommt dieses Jahr vom Betrieb Dietmar Fiedler. Herr Fiedler freute sich über den Lagerhausgutschein in der Höhe von 300 Euro. Seit 2010, inklusive der aktuellen Preisverleihung, bekamen insgesamt 61 Betriebe Preisgelder, zudem wurden 16 Anerkennungspreise und 15 Preise für das schönste Tierfoto vergeben.

Bild auf 5min.at zeigt die Gewinner des Tierschutzpreises 2024
©Land Steiermark/Binder
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©Land Steiermark/Binder
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©Land Steiermark/Binder
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©Land Steiermark/Binder
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