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/ ©Büro LRin Prettner
Ein Bild auf 5min.at zeigt Gunther Vogl, Leiter der Untersuchungsstelle ILV, Edeltraud Kovacs, Leiterin der Lebensmittelsicherheit, und Landesrätin Beate Prettner.
Am Foto: Gunther Vogl, Leiter der Untersuchungsstelle ILV, Edeltraud Kovacs, Leiterin der Lebensmittelsicherheit, und Landesrätin Beate Prettner (v.l.)

17 Kärntner Betriebe nach Lebensmittel-Kontrolle geschlossen

Die Kontrollen der Lebensmittelaufsicht haben in Kärnten 2023 weiter zugenommen. Nicht zuletzt, weil auch die Zahl der Verbraucherbeschwerden deutlich gestiegen ist. In Summe mussten 17 Betriebsschließungen ausgesprochen werden.

von Tanja Janschitz
Tanja Janschitz Onlineredaktion 5min.at
3 Minuten Lesezeit(501 Wörter)

Das Team der Lebensmittelsicherheit mit Leiterin Edeltraud Kovacs verfügt über 17 Fachkräfte. „Mit ihrem Team ist sie tagtäglich vor Ort tätig – in Gastronomiebetrieben, in Tourismusbetrieben, in Lebensmittelgeschäften, auf Bauernmärkten, in Festzelten. Bei ihren Kontrollfahrten quer durch Kärnten haben sie im Vorjahr unglaubliche 200.000 Kilometer zurückgelegt. 200.000 Kilometer, die notwendig sind, um unsere Lebensmittel und die Betriebe zu überprüfen und damit sicherzustellen, dass wir, die Konsumentinnen und Konsumenten, tatsächlich unbedenkliche Waren konsumieren können“, erläuterte Landesrätin Beate Prettner (SPÖ).

17 Betriebsschließungen

Laut der Gesundheitsreferentin hätten die Kontrollen 2023 weiter zugenommen. Leider habe sich auch gezeigt, dass die Zahl der „schwarzen Schafe“ gestiegen ist: „Es gibt deutlich mehr Beanstandungen und Verstöße. Umso wichtiger ist es, genau hinzusehen, zu prüfen, zu kontrollieren“, betonte Prettner. Wie Kovacs im Detail ausführte, mussten 17 Betriebsschließungen ausgesprochen werden. „13 davon befanden sich im ländlicheren Bereich, vier im städtischen Bereich. Betroffen waren sowohl der Lebensmittelhandel, unter anderem eine Bäckerei, als auch gastronomische Betriebe.“ Insgesamt wurden – so Kovacs – im Vorjahr 6.200 Kontrollbesuche durchgeführt: „207 Kontrollen erfolgten aufgrund von Verbraucherbeschwerden – so viele wie nie. Dieses Phänomen ist in ganz Österreich zu beobachten.“ Die häufigsten Beschwerden beziehen sich allerdings auf Irreführungen – etwa, auf Angaben, die sich als falsch herausstellen. Zudem komme es auch wegen mikrobiologischer Verunreinigungen und wegen Hygienemangel zu Beschwerden.

„Nicht immer ist Schinken drauf, wenn Schinken angegeben ist“

Von den Routine- und Verdachtskontrollen abgesehen, wurden im Vorjahr auch drei Schwerpunkt-Kontrollen gesetzt – „mit durchwegs schlechten Ausgängen„, weiß Kovacs. Die Schwerpunkte bezogen sich auf Würste; auf Schinken; und aufgrund des damals aktuellen Anlassfalles auf Kebap-Lokale. „Bei den Würsten wurden 50 Prozent der Proben beanstandet. Der Großteil aufgrund von Irreführungen vor allem zur Haltbarkeit, aber auch wegen erhöhter Keimzahl“, erläuterte Gunther Vogl, Leiter der Untersuchungsstelle ILV. Noch schlechter das Ergebnis beim Schinken: „Vor allem bei Pizzen ist nicht immer Schinken drauf, wenn Schinken angegeben ist. Bei 90 Prozent der Proben handelte es sich um einen Ersatz, der mit Schinken nichts zu tun hat – gepresste Fleischanteile mit chemischen Ersatzstoffen“, informierte Vogl. Der dritte Schwerpunkt ergab sich schließlich aufgrund eines Todesfalles nach einem Kebap-Verzehr: Die Kebap-Affäre zog sich durch viele Länder Europas – auch 5 Minuten berichtete. Aufgeklärt wurde sie dank der akribischen Analysen des Kärntner ILV. „Wir haben in Summe 94 Kebap-Betriebe überprüft. Zwei Betriebe mussten wegen Gefahr in Verzug vor Ort und Stelle geschlossen werden“, so Kovacs.

Auch krankheitserregende Ursachen in Lebensmitteln

Übrigens: 42 Mal kam das ILV mit Probeanalysen zum Einsatz, weil Ärzte den Verdacht auf einen lebensmittelbedingten Krankheitsausbruch geäußert hatten. „Auch diese Verdachtsfälle häufen sich quer durch Europa auffällig. Das macht vor Österreich und Kärnten nicht halt“, sagte Vogl. Bei knapp der Hälfte wurden tatsächlich die krankheitserregenden Ursachen in den Lebensmitteln gefunden. Im laufenden Jahr sollen weitere Schwerpunkte durchgeführt werden – „diese werden aber nicht vorab kommuniziert“, sagte Kovacs abschließend.

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 04.07.2024 um 08:01 Uhr aktualisiert
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