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/ ©StadtKommunikation/HUDE
Das Bild auf 5min.at zeigt ein Moor in Klagenfurt
Die Verantwortlichen bei einem Lokalaugenschein beim Moor im Europaschutzgebiet Lendspitz-Maiernigg.

Moor4Klagenfurt: Feuchtflächen schützen Klima und Artenvielfalt

Immer mehr Amphibien finden in den extra angelegten Laichgewässern des Projekts "Moor4Klagenfurt" eine neue Heimat. Nun wird die Offensive ausgeweitet.

von Gerrit Tscheru
2 Minuten Lesezeit(457 Wörter)

„Moor4Klagenfurt“ – die Pflegeoffensive zum Erhalt und zur Verbesserung bestehender Moore, Sümpfe und anderer wertvoller Feuchtflächen in Klagenfurt – ist nun auch im Europaschutzgebiet Lendspitz-Maiernigg sichtbar. Dort wurden im Februar 2024 fünf neue Laichgewässer für Amphibien angelegt. Diese entwickeln sich prächtig und sind bereits von zahlreichen Frosch- und Libellenarten besiedelt. Wasserfrösche sind dort regelmäßig zu beobachten, aber auch Libellen, wie die Plattbauchlibelle, haben die Gewässer bereits für sich entdeckt. Durch diese Kleingewässer werden die letzten gemähten Streuwiesen in Klagenfurt aufgewertet – sie bieten einen zusätzlichen Lebensraum für gefährdete Tierarten, die auf diese feuchten Standorte angewiesen sind. Die häufig zu früh austrocknenden Kinderstuben für Amphibien profitieren vom nassen Wetter 2024. So können sich die Amphibienbestände langfristig erholen.

Gelungene Wiederherstellung von Feuchtlebensräumen

Die Errichtung weiterer Kleingewässer ist im Gebietsteil Maiernigg geplant. Dort wurde auch eine Pfeifengraswiese wiederhergestellt, die zukünftig wieder gemäht werden soll. Susanne Glatz-Jorde vom „E.C.O. – Institut für Ökologie“ koordiniert seit nunmehr zehn Jahren die Umsetzung der Managementziele und freut sich über die gelungene Wiederherstellung von Feuchtlebensräumen. Klima- und Umweltschutzreferent Vizebürgermeister. Alexander Kastner findet das Biodiversitätsprojekt im Europaschutzgebiet am Wörthersee bemerkenswert: „Das Naturjuwel am See in einem guten Zustand zu erhalten, ist nicht nur eine Pflicht, sondern eine Selbstverständlichkeit. Das Europaschutzgebiet dient auch als Visitenkarte für Klagenfurt, das ursprünglich ja von Sümpfen umgeben war“.

Moore sind gut fürs Klima

Mit dem Projekt „Moor4Klagenfurt“ ist die Lindwurmstadt Vorreiter in der Renaturierung von Feuchtflächen. „Wir arbeiten nach den Vorgaben der Biodiversitätsstrategie Österreichs und wollen bis 2030 die verbleibenden Feuchtflächen in einen guten Zustand bringen, weil diese durch die CO2-Speicherung zusätzlich klimarelevant sind“, betont Wolfgang Hafner, Leiter der Abteilung Klima- und Umweltschutz. Seit 500 Jahren werden Feuchtflächen in Klagenfurt trockengelegt und urbar gemacht. Dieser Trend wird immer noch fortgesetzt. Moore mit ausreichendem Wasserspiegel speichern klimaschädliches CO2, während trockengelegte Torfböden CO2 in die Atmosphäre abgeben. Auf zehn Prozent der Stadtfläche sind Torfböden vorhanden. Feuchtflächen sind nur mehr vereinzelt erkennbar.

Weitere Feuchtflächen im Raum Klagenfurt gesucht

„Unser Ziel ist, dass Moore und Feuchtflächen in der zukünftigen Stadtentwicklung mehr berücksichtigt werden“, sagt Projektleiterin Eljalill Spazier, Abteilung Klima- und Umweltschutz. Daher sei es besonders wichtig, die verbleibenden Restflächen in einem guten Zustand zu bewahren. Weitere Feuchtflächen für Pflege- Sanierungsmaßnahmen werden im Stadtgebiet von Klagenfurt derzeit gesucht. Interessierte Grundbesitzer von kleinen Feuchtflächen bzw. vernässten Äckern werden gebeten, sich bei der Abteilung Klima und Umweltschutz (Telefonnummer: +43 463 537-4886, E-Mail: [email protected]) zu melden.

Moor4Klagenfurt

„Moor4Klagenfurt“ ist ein Umsetzungsprojekt zur Wiederherstellung prioritär eingestufter, geschädigter Ökosysteme mit dem Schwerpunkt Moore und Feuchtgebiete. Federführend ist die Abteilung Klima- und Umweltschutz des Magistrats Klagenfurt. Mit der ökologisch-fachlichen Baubegleitung der Pflege- und Sanierungsmaßnahmen ist das „E.C.O Institut für Ökologie GmbH“ betraut, mit der Umsetzung im Gelände die Firmen „Agrar“ und „Dienstleistungen Astner“, „EBW Erdbewegungen“ und „Baumpflege Orasch“. Das Amphibien- und Libellenmonitoring wird von der „ARGE Naturschutz“ durchgeführt. Gefördert wird „Moor4Klagenfurt“ durch den Biodiversitätsfonds des BMK (Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie), finanziert von der Europäischen Union – NextGenerationEU.

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