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Bild auf 5min.at zeigt die ASP Übung
Der feine Geruchssinn der Spürhunde ermöglicht es potenziell infizierte Kadaver aufzuspüren.

Tierseuche auf dem Vormarsch: Steiermark bereitet sich auf die ASP vor

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich momentan in Osteuropa, im Balkan und in Norditalien rasch aus. Im kommenden Jahr wird auch mit einem Ausbruch in Österreich gerechnet.

von Leonie Höllwarth
3 Minuten Lesezeit(546 Wörter)

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist in Europa weiter auf dem Vormarsch. Die Tierseuche breitet sich vor allem in Osteuropa, am Balkan und in Norditalien rasch aus. Die Experten der AGES rechnen daher in den kommenden Jahren auch mit einem Ausbruch in Österreich. Das hätte gravierende Folgen für das ganze Land, denn ein Ausbruch der ASP würde weitreichende Exportbeschränkungen mit sich bringen, deren volkswirtschaftlicher Schaden nicht abschätzbar ist. Vor allem aber würde die Tierseuche auch das Leben zahlreicher Tiere fordern – das gilt es zu verhindern. Mit einer zweitägigen internationalen Übung wollen sich die Steiermark, Kärnten, Oberösterreich und die Republik Slowenien auf ein Ausbruchsszenario vorbereiten, um die Seuche im Ernstfall schnell einzudämmen.

Bild auf 5min.at zeigt die ASP Übung
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ASP-Übung in Graz: Landesveterinärdirektor Peter Eckhardt und LR Simone Schmiedtbauer mit einem Mitarbeiter des Rot-Kreuz-Drohnenteams.

Zusammenarbeit auf internationaler Ebene

Gerade ein Ausbruch in Grenznähe würde das Seuchenmanagement vor zusätzliche Herausforderungen stellen. Daher wird im Rahmen der Ernstfallübung ein Ausbruch in unmittelbarer Grenznähe simuliert. Am heutigen ersten Übungstag, am 1. Juli, gilt es vor allem die Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Behörden zu optimieren, wenn es beispielsweise um die Erhebung betroffener Betriebe oder das Festlegen von sogenannten Sperrzonen geht.

Drohnen und Spürhunde sind in der Steiermark unterwegs

Auf der steirischen Seite wird morgen am zweiten Tag der Übung, am 2. Juli, am Garnisonsübungsplatz der Kaserne Strass neben dem Durchführen von Dekontaminationsmaßnahmen auch das Aufspüren von potentiell infizierten Kadavern trainiert. Dabei kommen nicht nur Drohnen des Roten Kreuzes, sondern auch eigens ausgebildete ASP-Spürhunde zum Einsatz. Dazu sind in den vergangenen Monaten im Rahmen eines steirischen Pilotprojekts zehn Hundegespanne, die vor kurzem ihre Abschlussprüfung abgelegt haben, von der steirischen Landesjägerschaft gemeinsam mit der Polizei ausgebildet worden. Der feine Geruchssinn der Hunde ermöglicht es, potentiell infizierte Kadaver auch in dicht bewaldeten Gebieten, in dem der Einsatz von Drohnen nicht möglich ist, aufzuspüren und so die Infektionskette zu brechen.

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Drohnen können beim Absuchen weitläufiger Gebiete helfen.

„Vorsicht ist besser als Nachsicht“

Landesrätin Simone Schmiedtbauer ist überzeigt, dass Vorsicht besser als Nachsicht ist. „Deswegen bereiten wir uns in der Steiermark intensiv auf einen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest vor. Im Fall eines Ausbruchs gilt es die Tierseuche schnell einzudämmen, um weitere Schäden von Tier und Wirtschaft abzuwenden. Gemeinsam mit dem Bundesministerium, Kärnten, Oberösterreich und der Republik Slowenien bereiten wir uns an zwei Tagen auf diesen Ernstfall vor.“ Landesrettungskommandant Peter Hansak betont in diesem Kontext die zahlreichen einsatztaktischen Vorteile von Drohnen. „So können beispielsweise weitläufige Gebiete rasch aufgeklärt und der Einsatzleitung wichtige Daten in Echtzeit zur Verfügung gestellt werden.“

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Landesveterinärdirektor Peter Eckhardt und LR Simone Schmiedtbauer mit einem Mitarbeiter des Rot-Kreuz-Drohnenteams.

Jagdhunde wurden ausgebildet

Landesjägermeister-Stellvertreter Andreas Kühberger: „Auf die Hauptübertragungswege dieser gefürchteten Krankheit hat die Jagd leider keinen Einfluss, selbstverständlich leisten wir aber unseren Beitrag an unseren Lebensraumpartner Landwirtschaft“ Steiermarkweit wird eine intensive Begajung der Wildart durch Jäger stattfinden. „Weiters haben wir im Auftrag von Landesrätin Simone Schmiedtbauer in Kooperation mit der Landespolizeidirektion und der Landesveterinärbehörde leistungsfähige Jagdhunde so ausgebildet, dass sie Flächen gezielt nach verendeten Wildschweinen absuchen, damit diese sicher entsorgt werden können. Über eine Prüfung diese zehn ASP-Suchhundeteams ihre Leistungsfähigkeit bereits unter Beweis gestellt. Sie stehen auf Abruf für den Ernstfall zur Verfügung“ betont Kühlberger.

Informationen zur Afrikanischen Schweinepest

Die Afrikanische Schweinepest ist eine ansteckende Tierseuche der Wild- und Hausschweine. Das Virus selbst ist für den Menschen ungefährlich, führt bei infizierten Tieren aber rasch zum Tode. Derzeit existiert noch kein Impfstoff. Das Virus kann in Blut, Fleisch, Knochen und Lebensmitteln monatelang ansteckend bleiben und damit auch über verunreinigte Schuhe, Kleidung, Werkzeuge und Lebensmittelabfälle bzw. Futtermittel übertragen werden. Daher besteht eine akute Einschleppungsgefahr sowohl durch Wildschweine als auch durch Menschen. Hunde und andere Tiere können nicht daran erkranken.

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