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/ ©Pexels / Marcus Aurelius
Symbolfoto
Ein Bild auf 5min.at zeigt eine Person in einem Rollstuhl, die durch einen Gang rollt.
Mittlerweile sind 151 Betriebe mit an Bord.

Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt integrieren

2004: zwei Klienten, zwei Betriebe. Kein Taschengeld mehr, sondern erstmals Lohn. Das war der Startschuss für das ChancenForum, ein Pioniermodell, das Menschen mit Behinderung gegen Bezahlung in den Arbeitsmarkt integriert.

von Julia Mannsfeld
2 Minuten Lesezeit(356 Wörter)

Heute, 20 Jahre später, wird in Österreich gerade intensiv über mögliche Projekte der Erwerbsarbeit für Menschen mit Behinderung diskutiert. „In Kärnten haben wir mittlerweile 175 Menschen über das ChancenForum in Beschäftigung gebracht. 151 Betriebe sind mit an Bord. Mit autArK als Trägerverein geben wir den Menschen mit ihrem ersten selbstverdienten Geld neue Perspektiven, Selbstbestimmtheit und Selbstbewusstsein“, erklärte Landesrätin Beate Prettner.

Vier Millionen Euro pro Jahr

Finanziert wird das ChancenForum, das es bereits in drei Modellen gibt – ChancenForum classic, ChancenForm light, ChancenForum reha – zur Gänze vom Land. „Es sind rund vier Millionen Euro pro Jahr, die wir für das Beschäftigungsmodell bezahlen. Es sind sinnvoll und damit perfekt investierte vier Millionen. Denn eine Beschäftigung mit eigenem Erwerbseinkommen bedeutet Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, bedeutet berufliche Integration und bedeutet vor allem Selbstbestimmung“, ist Prettner überzeugt.

„Kontinuierlich weiterentwickelt“

Wie autArK-Geschäftsführer Andreas Jesse informierte, werden die aktuell 175 Beschäftigten von 23 persönlichen Assistenzen und 238 Mentorinnen und Mentoren begleitet. „Trotz diverser Skepsis im Hintergrund haben wir diesen neuen Weg zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderung vor 20 Jahren mutig beschritten. Und wir haben ihn kontinuierlich weiterentwickelt“, betonte Jesse.

Vorzeigeprojekt

Von Anfang an ohne Skepsis dabei war die Stadt Villach. Vizebürgermeisterin Gerda Sandriesser ist überzeugt: „Das ChancenForum ist ein Vorzeigeprojekt, wie Inklusion gelebt werden kann. Die Stadt Villach hat sich der grenzenlosen Vielfalt verschrieben. Diese Vielfalt ist auch beim ChancenForum zu sehen: Es ist eine wichtige und großartige Einrichtung, damit Menschen mit Behinderung eine echte Chance am Arbeitsmarkt bekommen.“

„Ich finde die Arbeit echt cool.“

Einer dieser Menschen ist Lukas Kaimer. Und er ist nicht „irgendeiner“, sondern er war der Erste, der vor 20 Jahren über das Chancenforum eine Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt gefunden hat. „Ich durfte in der Bibliothek von Alexandra Schmidt-Bearzi arbeiten. Das war wunderbar, wir haben sogar gemeinsam ein Buch ‚Lukas, der Bibliothekar` geschrieben.“ Sieben Jahre hat Lukas Kaimer danach in der Bibliothek in Landskron gearbeitet, jetzt ist er im Kindergarten Treffen als Beikoch beschäftigt. „Ich finde die Arbeit echt cool.“ Nachsatz: „Und ich bin stolz, dass ich das ChancenForum-Urgestein bin.“

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