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Symbolfoto
Symbolfoto zu einem Beitrag von 5min.at: Ein Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens.

62 Mitarbeiter in 12 Filialen: Textilunternehmen schlittert in Insolvenz

Wie der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) in einer Presseaussendung heute bekannt gab, wurde über das Vermögen des Textilbetriebs VIANELLO, der seinen Unternehmenssitz in Magdalensberg hat, ein Sanierungsverfahren eröffnet.

von Gerrit Tscheru
2 Minuten Lesezeit(318 Wörter)

Der Textilhandel VIANELLO hat neben dem Standort in Klagenfurt elf Zweigstellen im Inland (Wien, Gerasdorf, Vösendorf, Wiener Neustadt, Salzburg, Graz, Leoben, Hetzendorf, Wolfsberg und Villach) mit insgesamt zwölf Geschäftslokalen. Am 26. Juni wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Klagenfurt gegen das Unternehmen eröffnet, wie der KSV1870 in einer Presseaussendung mitteilte.

62 Dienstnehmer, 40 Gläubiger

Betroffen sind insgesamt 62 Dienstnehmer und rund 40 Gläubiger. Die Passiva des Unternehmens belaufen sich auf rund 1,1 Millionen Euro, die Aktiva liegen bei 400.000 Euro an Barmitteln und 568.000 Euro an Warenwert (Einkaufswert). Aktuell ist angedacht, die Waren abzuverkaufen.

Sieben Filialen schließen

Wie der KSV1870 bekannt gibt, steht ein Sanierungsplan mit einer Quote von 25 Prozent als Barquote bereits fest. Die Mittel dafür sollen aus der Betriebsfortführung und dem Warenabverkauf kommen. Sieben von neun Filialen in Einkaufszentren werden unmittelbar geschlossen.

Höhere Kosten als Grund

VIANELLO gab als Grund für die Insolvenz die gestiegenen Kosten in verschiedenen Bereichen an: „Das Unternehmen hat bis nicht vor allzu langer Zeit durchaus profitabel funktioniert. Bereits im Jahr 2023 kam es zu einem Umsatzrückgang im Unternehmen bzw. in nahezu allen Filialen der Schuldnerin bei erheblich steigenden  Wareneinkaufskosten, erhöhten Mietkosten und rund 15% höheren Personalkosten. Diese massiven Kostensteigerungen konnte die Schuldnerin aufgrund ihrer Tätigkeit im niedrigeren mittleren, äußerst preissensitiven Segment nicht an Kunden weitergeben, bzw. folgten auf Preiserhöhungen über „Schwellpreise“ des Mitbewerbes wesentliche Umsatzeinbußen. Aufgrund der zuvor dargestellten betriebswirtschaftlichen Situation und des nunmehrigen Übersteigens der monatlich fälligen Forderungen über die Umsatzerlöse hat die Schuldnerin per Juni 2024 die Zahlungen eingestellt und liegt die Zahlungsunfähigkeit vor.“ 

Gläubigerforderungen ab sofort möglich

Von heute bis zum 22. Juni 2024 können Gläubigerforderungen über den KSV1870 gestellt werden. Zur Insolvenzverwalterin wurde Mag. Sophie Wagner, Rechtsanwältin in Klagenfurt, bestellt. Die erste Gläubigerversammlung, Berichts- und Prüfungstagsatzung findet am 6.8.2024 und die Sanierungsplantagsatzung findet am 24.9.2024 statt.

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 26.06.2024 um 14:11 Uhr aktualisiert
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