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Das Bild auf 5min.at zeigt drei Personen an Rednerpulten und eine Weltkugel vor ihnen auf dem Boden.
Die Wirtschaftskammer Kärnten richtete gestern gemeinsam mit der Raiffeisen Landesbank Kärnten und den Kärntner Raiffeisenbanken den 21. Exporttag aus.

Exporttag 2024: Kärntens Wirtschaft kämpft mit globalen Herausforderungen

Gestern fand der 21. Exporttag der Raiffeisen Landesbank Kärnten, den Kärntner Raiffeisenbanken und der Wirtschaftskammer statt. In Klagenfurt kamen 350 Interessierte zusammen, darunter 24 internationale Wirtschaftsdelegierte.

von Gerrit Tscheru
3 Minuten Lesezeit(582 Wörter)

Die Außenhandelsbilanz für 2023 sieht nach dem starken Rückgang im Jahr 2022 wieder sehr gut aus. Diese positive Entwicklung wird jedoch von besorgniserregenden Trends im Jahr 2024 überschattet. Die österreichweiten Zahlen für das laufende Jahr 2024 zeigen eine Schwäche im internationalen Handel: Im März exportierte und importierte Österreich erheblich weniger als im Vorjahr. Besonders betroffen sind die Ein- und Ausfuhren von Maschinen und Geräten sowie der Handel mit Deutschland. Diese Entwicklungen werden sich voraussichtlich auch in Kärnten widerspiegeln.

Das Bild auf 5min.at zeigt 3 Personen, die eine Weltkugel halten.
©WKK/Peter Just

40 Prozent Exportquote in Kärnten

Kärnten ist ein Exportland mit einer Exportquote von knapp 40 Prozent. „Der Export ist die Lebensader unserer Wirtschaft, bringt Wertschöpfung ins Land, sichert Arbeitsplätze und sorgt für stabile Einkommen“, fasste heute WK-Präsident Jürgen Mandl beim Pressegespräch zum mittlerweile 21. Exporttag zusammen, den die Kammer gemeinsam mit der Raiffeisen Landesbank Kärnten und den Kärntner Raiffeisenbanken ausrichtet.

Forderung nach besseren Rahmenbedingungen

Mandl: „In dieser komplexen Zeit ist es unerlässlich, optimale Rahmenbedingungen für unsere Exportwirtschaft zu schaffen. Die international tätigen Betriebe stehen vor großen Herausforderungen. Hohe Standortkosten, insbesondere die Energiepreise und Lohnkosten, gefährden die weltweite Wettbewerbsfähigkeit. Zusätzlich zu den Sanktionen gegen Russland sehen sich die Unternehmen mit weiteren Erschwernissen durch EU-Regularien wie das Lieferkettengesetz und den CO2-Ausgleichsmechanismus (CBAM) konfrontiert, was zu einem Anstieg der Bürokratie führt.“ Trotz der gegenwärtigen Herausforderungen ist das Know-how der Kärntner Unternehmen auf internationaler Ebene gefragt. Besonders in den Bereichen Umwelttechnologien, Kreislaufwirtschaft, Recycling, sowie Maschinen- und Anlagenbau genießen sie hohes Ansehen und Vertrauen.

Das Bild auf 5min.at zeigt drei Redner an Rednerpulten.
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Gespräche mit internationalen Experten

Das Programm des diesjährigen Exporttages war vielfältig. Hemma Kircher-Schneider, Leiterin der Abteilung EU und Außenwirtschaft der WK und Organisatorin des Exporttags: „Über den Tag verteilt nehmen 350 Teilnehmer an unterschiedlichen Programmpunkten teil. Insgesamt 24 Wirtschaftsdelegierte stehen für etwa 200 persönliche Gespräche zur Verfügung und helfen, wertvolle Kontakte in den jeweiligen Märkten zu knüpfen. In den Pitching Sessions stellen 19 Unternehmen ihre neuen Produkte den Wirtschaftsdelegierten einer bestimmten Region vor. Zehn Exportdienstleister präsentierten ihre Dienstleistungen als Aussteller und bieten den Teilnehmern zusätzliche Unterstützung und Beratung.“ 

Asien & Afrika – Märkte der Zukunft

Wie in den Jahren zuvor standen auch heuer die beliebten World Cafes am Programm.  Dieses Jahr waren Afrika und die beiden asiatischen Giganten Indien und China zu Gast. Mandl: „Viele Länder Afrikas gelten als Zukunftsmärkte. Unser Ziel ist es, heimische Betriebe künftig noch stärker bei der Internationalisierung ihrer Geschäftstätigkeit und der Erschließung neuer Märkte zu unterstützen.“ Wer sich mit Zukunft, Trends und Chancen von morgen beschäftigt, kommt an Asien nicht vorbei. Kircher-Schneider: „Das Thema Klimaschutz hat in Asien massiv an Bedeutung gewonnen und Österreichs Unternehmen verfügen über große Erfahrung und technologische Lösungen, die in dieser Region gefragt sind.“

Höhepunkt Exportgala

Der gestrige Abend bot dann den Höhepunkt: Bei der Exportgala (ab 17.30 Uhr in der WK Kärnten) wurden die besten Exporteure Kärntens mit dem Exportpreis 2024 in den Kategorien Klein-, Mittel- und Großbetriebe sowie Dienstleistungsexporteure ausgezeichnet. Ehe die Gewinner auf die Bühne geholt wurden, sprach die Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner in ihrer Keynote „Die hohen Berge – meine Lehrmeister“ über ihre Erfahrungen am K2 und wie sie sich trotz vieler Rückschläge immer wieder aufs Neue motiviert – mit Willensstärke und Disziplin, Vertrauen und Geduld, Intuition und Begeisterungsfähigkeit. 

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