Streit um Straßenprojekte: Landwirte fordern Schutz ihrer Ackerfläche
Seit Monaten tobt ein Konflikt entlang der geplanten Trassen der B68 und B70, der die Interessen von Landwirten und Umweltschützern sowie den Bedarf an modernen Verkehrsinfrastrukturen kollidieren lässt.
Angefangen hat alles mit einem offenen Brief der betroffenen Landwirte im Februar, der die Landwirtschaftskammer auf den Plan rief. Diese wurde von den Landwirten aufgefordert, sich entschiedener gegen die Zwangsenteignungen im Zuge der Straßenbauprojekte einzusetzen. Nach intensiven Gesprächen zwischen den Vertretern der Straßenbauprojekte und der Landwirtschaftskammer, darunter Kammerpräsident Franz Titschenbacher und Kammerdirektor Werner Brugner, bleibt die Lage jedoch kompliziert. Zwar wurde den Landwirten Verständnis für ihre Sorgen um fruchtbare Böden signalisiert, dennoch soll eine klare Unterstützung im Widerstand gegen die Straßenprojekte seitens der Kammer nicht zugesichert worden sein. Stattdessen soll lediglich Hilfe beim Grundstücksverkauf angeboten worden sein.
Landwirte hoffen auf politisches Umdenken: Ablehnung des Renaturierungsgesetzes bringt Unterstützung im Landtag
Diese Entwicklung ließ viele Landwirte, die von Enteignungen bedroht sind, erneut hoffen. Insbesondere die Ablehnung des Renaturierungsgesetzes durch die Landwirtschaftskammer verstärkte die Erwartungen auf ein Umdenken in Bezug auf den Schutz landwirtschaftlicher Flächen vor Versiegelung. In einer kürzlich stattgefundenen Landtagssitzung brachten Abgeordnete von ÖVP und FPÖ ihre Unterstützung für die kleinen Landwirte zum Ausdruck. Gerhard Holler (ÖVP) betonte dabei den Kampf für die Bauern, während Andreas Kinsky (ÖVP) die drohende Enteignung durch Renaturierungsmaßnahmen anprangerte und für deren Vermeidung eintrat.
Landwirte kämpfen für Ackerflächen: Hoffnung auf Petition im Landtag
Sepp Archan, ein von Enteignung betroffener Landwirt entlang der B70 neu, sieht nun neue Hoffnung in einer Petition zum Schutz hochwertiger Ackerflächen, die von über 1000 Menschen unterstützt wird und im Landtag Gehör finden soll. Eine betroffene Landwirtin Katja Maurer an der B68 neu warnte jedoch vor den Konsequenzen, sollte die Petition keine Beachtung finden. Ihrer Meinung nach stellen die Regierungsparteien das wirtschaftliche Wachstum über den Schutz der Natur und zukünftiger Generationen, indem sie die Bodenversiegelung für Straßenbauvorhaben befürworten, aber Maßnahmen zur Regenerierung von Flächen kritisieren.
Protest gegen Bodenraub entlang Kainach und Raab: Bürgerinitiativen kämpfen weiter gegen Straßenprojekte
Die Bürgerinitiativen gegen die B68 neu und B70 neu kündigten an, ihren Kampf gegen Bodenraub und Versiegelung ihrer Ackerböden entlang Kainach und Raab fortzusetzen. Sie sehen sich dabei von einem breiten Teil der Bevölkerung unterstützt und argumentieren, dass die geplanten Ausbauvarianten der Straßenprojekte keineswegs alternativlos seien.
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