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FPÖ-Finanzskandal: „‚Opfer‘ und die Einzeltätertheorie halten nicht mehr“

Im Mittelpunkt des FPÖ-Finanzskandals, der Graz erschütterte, steht Matthias Eder. Doch nun sorgen brisante Tonbandaufnahmen für Aufsehen.

von Redaktion 5 Minuten
2 Minuten Lesezeit(453 Wörter)

Matthias Eder, der sich im Herbst 2021 öffentlich zur Verantwortung bekannte und eine Selbstanzeige erstattete, behauptet nun, dass er nicht allein gehandelt habe, wie die „Kleine Zeitung“ berichtet. Bei einem nächtlichen Treffen am Grazer Hauptplatz äußerte er sich gegenüber früheren Parteikollegen wie Alexis Pascuttini, Jasmin Hans und Michael Winter sowie einer weiteren Person. Heute sind Pascuttini und Winter für die KFG, eine Abspaltung der FPÖ, im Gemeinderat von Graz aktiv, während Hans als Büroleiterin für die KFG-Stadträtin Claudia Schönbacher tätig ist. Eder leugnet nicht nur die alleinige Verantwortung, sondern deutet auch an, dass andere, einschließlich Mario Eustacchio, möglicherweise involviert waren.

Eder gesteht eigene Schuld und belastet andere

In dem Gespräch betonte Eder wiederholt seine eigene Schuld, während er auch andere belastete. Er beschrieb sich selbst als „eitlen Pfau“, der maßgeblich zum Missbrauch von Geldern beigetragen habe. Trotz dieser Selbstanklagen vermittelte er den Eindruck, dass er aus Loyalität zu seinen Parteikollegen handelte, auch wenn ihm bewusst war, dass diese Loyalität nicht erwidert wurde.

„‚Opfer‘ und die Einzeltätertheorie halten nicht mehr“

Für KFG-Stadträtin und Obfrau der neuen Bürgerliste „Korruptionsfreies Graz“ Claudia Schönbacher bestätigen Eders Aussagen die langjährigen Zweifel an der Einzeltätertheorie seit Beginn der Ermittlungen: „Seit zweieinhalb Jahren wird bereits ermittelt, doch leider in einem viel zu langsamen Tempo, um endlich die Wahrheit ans Tageslicht bringen zu können. Das ist für alle eine extreme Belastung und nicht zuletzt hat der Steuerzahler das Recht, dass mit dem Finanzskandal endlich lückenlos aufgeräumt wird. Ich frage mich, was nach den Ereignissen der letzten Wochen noch alles passieren muss. Doch spätestens jetzt nach den Aussagen von Matthias Eder muss klar sein, dass sein „Opfer“ und die Einzeltätertheorie nicht mehr halten können. Für mich sind die Karten nun wieder neu gemischt – diese müssen jetzt auch auf den Tisch gelegt werden!“

„Lawine an Enthüllungen losgetreten worden“

Klubobmann Mag. Alexis Pascuttini fordert die Staatsanwaltschaft Klagenfurt auf, endlich aktiv zu werden: „Seit 3-4 Wochen sind im Hintergrund des FPÖ-Graz/Steiermark-Betrugsskandals heftige Bewegungen und unglaubliche Dynamiken spürbar. Nach dem Stillstand im vorigen Jahr ist nun eine Lawine an Enthüllungen losgetreten worden. Und es dürfte weiter spannend bleiben – die Gerüchte um einen möglichen neuen Kronzeugen reißen nicht ab. Wir haben aufgrund der neuen Erkenntnisse umfangreiche Sicherstellungen bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt angeregt, und ist die Staatsanwaltschaft Klagenfurt nun gefordert, umgehend alle möglichen Sicherstellungen vorzunehmen! Es gilt jetzt keine Zeit mehr zu verlieren – die Aufdeckung der gesamten Affäre steht kurz bevor!“

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