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Tag gegen Lärm: VCÖ hebt „größte Lärmquelle in der Steiermark“ hervor

Der Verkehr ist die größte Lärmquelle in der Steiermark, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ anlässlich des heutigen internationalen Tags gegen Lärm aufmerksam.

von Elisa Auer
Elisa Auer 5 Minuten Redaktion
2 Minuten Lesezeit(415 Wörter)

Allein entlang stark befahrener Autobahnen, Schnellstraßen, Landesstraßen und im Ballungsraum Graz sind mehr als 200.000 Menschen von Straßenverkehrslärm betroffen. Dauerhafter Lärm belastetet die Gesundheit und macht krank. VCÖ und Umweltmediziner Hans-Peter betonen, dass niedrigere Tempolimits, Verkehrsberuhigung sowie im Ortsgebiet die Förderung von Gehen und Radfahren sehr wirksam sind, um die Lärmbelastung zu verringern.

Viele Steirer wohnen in Gebieten, wo 55-Dezibil überschritten werden

Rund 24.500 Kilometer ist das Straßennetz in der Steiermark lang. Für den Ballungsraum Graz sowie für 466 Kilometer Autobahnen und Schnellstraßen und 340 Kilometer sehr stark befahrene Landesstraßen wurde im Zuge der offiziellen Lärmkartierung erhoben, wie viele Menschen von Straßenverkehrslärm betroffen sind. Das Ergebnis: Laut Umweltbundesamt und Klimaschutzministerium wohnen mehr als 200.000 Steirerinnen und Steirer in einem Gebiet, wo der Straßenverkehr den Schwellenwert von 55 Dezibel überschreitet. In der Nacht sind mehr als 240.000 Menschen in den untersuchten Gebieten einem Straßenverkehrslärm von mehr als 45 Dezibel ausgesetzt, dem Richtwert der Weltgesundheitsorganisation WHO. Dazu kommen noch lärmgeplagte Anrainerinnen und Anrainer von Gemeindestraßen oder von Landestraßen mit weniger als drei Millionen Kfz pro Jahr, macht der VCÖ aufmerksam.

Lärm als ernste Gesundheitsgefahr

„Dauerhafter Lärm ist nicht nur ein Ärgernis, sondern eine Belastung der Gesundheit der Bevölkerung. Umso wichtiger ist es, den Verkehrslärm zu reduzieren und Maßnahmen zu setzen, damit unsere Mobilität leiser wird“, betont Helena Schuch, die beim VCÖ für das Thema Verkehrslärm zuständig ist. Umweltmediziner Prof. Hans-Peter Hutter, Sprecher der ÄrztInnen für eine gesunde Umwelt fordert ein rasches Handeln: „Lärm beeinträchtigt massiv die Gesundheit und Lebensqualität der Bevölkerung. Lärm muss endlich als ernste Gesundheitsgefahr erkannt und bekämpft werden. Jedes weitere Hinauszögern von nachweislich wirksamen Lärmschutz-Maßnahmen ist angesichts der Datenlage vorsätzlich gesundheitsgefährdend.“

Die Folgen von Lärm

Medizinische Studien zeigen, dass Lärm zu Schlafstörungen, erhöhten Blutdruck bis hin zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen kann. Durch Schlafmangel sinkt die Stressresistenz, Zufriedenheit und auch die Produktivität. Der Straßenverkehrslärm verursacht in der Steiermark allein in den untersuchten Gebieten bei rund 13.600 Menschen starke Schlafstörungen und mehr als 50 Fälle von koronaren Herzkrankheiten, die Hauptursache für Herzinfarkte. Dauerhafter Verkehrslärm wirkt sich auch auf die Tierwelt negativ aus. Und laute Gebiete werden von verschiedenen Tierarten gemieden, was deren Lebensraum weiter einschränkt.

Wie kann Straßenlärm wirksam reduziert werden?

In den Gemeinden und Städten kann mit Verkehrsberuhigung und einer Verkehrsplanung, die mit dem Gehen und Radfahren leise Mobilität forciert, die Lärmbelastung verringert werden. „Gehen ist die gesündeste Form der Mobilität. Nach wie vor gibt es leider Hindernisse und Barrieren für Fußgängerinnen und Fußgänger, die wir nun gemeinsam mit der Bevölkerung aufzeigen wollen“, erklärt VCÖ-Expertin  Schuch. In einer Online-Karte kann eingetragen werden, wo es Verbesserungen für Fußgängerinnen und Fußgänger braucht.

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