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Zäpfchen brachten Buben in Lebensgefahr: Mutter im Visier der Justiz

Schrecklich, die Verabreichung von Fieberzäpfchen kostete einer Frau nicht nur fast ihr Kind, sondern sie verlor auch fast die Obsorge.

von Amélie Meier
Amelie Meier 5 Minuten Online Redaktion
2 Minuten Lesezeit(329 Wörter)

Die Mama eines kleinen Buben meinte es nur gut, als sie ihm Paracetamolzäpfchen gegen Fieber und Schmerzen gab. Das Medikament ist ein beliebtes fiebersenkendes und schmerzstillendes Mittel für Kleinkinder und wird meist gut vertragen. Doch in diesem Fall leider nicht. Der Junge bricht nach drei Tagen zusammen und erbricht sogar Blut.

Kleinkind litt unter Leberversagen

Im Krankenhaus dann der dramatische Befund, das Kleinkind ist vergiftet und leidet unter einem akuten Leberversagen, nur eine Transplantation kann ihm das Leben retten. Sofort spendet seine Mama einen Teil ihrer Leber. Doch dann gerät sie ins Visier der Justiz. Wie die Kronen Zeitung berichtet, meint Anwalt Hans Gradischnig, dass das Jugendamt der Mutter die Obsorge entziehen wollte, weil sie ihm die Zäpfchen gab. Bezirksrichter Peter Krenn sah das dann aber anders.

Paracetamol soll überprüft werden

Auch das Gericht gab Krenn recht. Die Mama des Vierjährigen sollte nicht angeklagt werden, eher die Medikamentensicherheit erhöht werden. Denn die Laborbefunde zeigten, dass die Zäpfchen (insgesamt 8 Stück zu 500 Milligramm) über den Zeitraum von drei Tagen nur mäßig überdosiert wurden. Viele Eltern hätten wohl in der Situation ähnlich reagiert. Wie die „Krone“ berichtet, regt nun das Bezirksgericht Villach „ein Verbot des Wirkstoffes Paracetamol, zumindest aber eine umgehende Statuierung der Rezeptpflicht an“. Vor allem da, das Bewusstsein, dass auch rezeptfreie Schmerzmittel nicht harmlos sind, oft fehle.

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Vier Vorfälle bisher bekannt

Das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) sagt gegenüber der Zeitung, dass die Nebenwirkungen erfasst wurden und diese nun fachlich beurteilt werden. Da das Verfahren noch im Gange sei, würde es derzeit keine näheren Informationen dazu geben. In den letzten 13 Jahren gab es in Österreich drei ähnliche Vorfälle von versehentlichen Überdosierungen bei Kleinkindern. Der vierjährige Kärntner ist nun der vierte Patient. Solltest du Vergiftungserscheinungen bei deinem Kind bemerken, kannst du jederzeit, neben dem Notruf absetzen, den Vergiftungsnotruf wählen.

Informationen zu Paracetamol:

Paracetamol gehört zur Gruppe der Analgetika und besitzt fiebersenkende sowie schmerzlindernde Eigenschaften. Es wird zur symptomatischen Behandlung von Fieber sowie bei leichten bis mittelstarken Schmerzen eingesetzt. Die übliche Dosierung für Erwachsene liegt zwischen 500 und 1000 mg, die drei- bis viermal täglich eingenommen werden können (maximal 4000 mg innerhalb von 24 Stunden). Bei Kindern richtet sich die Dosierung nach dem Körpergewicht. Unerwünschte Wirkungen sind in der Regel selten, können aber einen Anstieg der Leberenzyme, Veränderungen im Blutbild, Überempfindlichkeitsreaktionen, Hautreaktionen und gastrointestinale Störungen umfassen. Ein Nachteil von Paracetamol ist seine potenzielle Lebertoxizität, insbesondere bei Überdosierung und Vorliegen von Risikofaktoren, die zu Leberschäden und im schlimmsten Fall zum Tod führen können.

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 21.04.2024 um 08:07 Uhr aktualisiert

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