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/ ©Screenshot Google Street View

Mordversuchs-Prozess: Frau stürzte fast aus Fenster im 5. Stock

Ein 59-Jähriger hat sich am Dienstag im Grazer Straflandesgericht wegen versuchten Mordes verantworten müssen. Er soll im September 2023 versucht haben, seine Frau aus einem Fenster im fünften Stock eines Wohnhauses zu werfen.

von APA
2 Minuten Lesezeit(442 Wörter)

Ihre lauten Schreien ließen Passanten aufmerksam werden und sie riefen die Polizei. Der Angeklagte gab an, er sei stark alkoholisiert gewesen und könne sich an nichts erinnern. Die Frau sagte aus, sie habe nur „frische Luft schnappen wollen“.

Was ist passiert?

Fest steht, dass an diesem Abend der Mongole nach dem Genuss einer ganzen Flasche Wodka auf seine Frau losgegangen sein dürfte. Er drängte sie zum offenen Fenster und versuchte laut Zeugen, sie durch ruckartige Bewegungen hinunter zu stoßen. Die Frau schrie in ihrer Angst „wie am Spieß“, so der Ankläger, was ihr vermutlich das Leben gerettet haben dürfte. Zwei Personen wurden aufmerksam, einer rief zum Fenster hinauf, der Mann solle aufhören, der zweite verständigte die Polizei. Der Verteidiger erklärte, das die meisten Fakten der Anklage stimmen würden, der Alkoholkonsum und alles, was die Zeugen gesehen hatten. „Das Dilemma ist, das wir nicht wissen, was er wollte“, meinte der Anwalt.

Angeklagter erinnert sich nicht

„Wissen Sie von dem Vorfall gar nichts mehr?“, fragte Richter Andreas Rom. „Nein“. „Gab es schon vorher Probleme mit ihrer Frau?“, hakte der Vorsitzende nach. „Wir haben keine Probleme, ich habe sie nie geschlagen“, betonte der Befragte. „Eine harmonische Ehe also“, stellte der Richter fest und versuchte nochmals zu erfahren, was tatsächlich passiert ist. „Hat sie Fenster geputzt und sie wollten sie retten, wollte sie frische Luft schnappen oder wollten Sie sie umbringen?“, bot der Richter mehrere Varianten an. „Ich kann mich nicht erinnern“, war alles, was der 59-Jährige dazu sagte.

„Ich hatte Angst um mein Leben“: Frau bestritt damalige Aussage

Die Ehefrau hatte nach der ersten Befragung ihre Angaben zurückgezogen, daher konnte der Staatsanwalt nichts davon verwenden. Bei der Verhandlung wollte sie nun doch aussagen. Sie gab an, bei der Polizei ihren Mann nie belastet zu haben. Der Richter hielt ihr vor, dass sie angegeben habe, mehr als zur Hälfte aus dem Fenster gehangen zu sein und keine Möglichkeit gehabt zu haben, sich festzuhalten. „Ich hatte Angst um mein Leben“, lautete ihre damalige Aussage. Die Zeugin bestritt nun alles. „Mir war schlecht und ich bin zum Fenster gegangen, um frische Luft zu schnappen“. Bei der Polizei hatte sie ausgesagt, ihr Mann habe gesagt „Jetzt stirbst du“. „Das habe ich nicht gesagt“, wehrte sie ab und blieb dabei, es sei ihr nur um die frische Luft gegangen. „Wir bemühen uns, um Frauenmorde aufzuklären und Frauen zu schützen, aber da müssen die Opfer auch mitmachen“, zeigte sich der Richter verärgert. Ein Urteil wurde für den Nachmittag erwartet. (APA 16.04.2024)

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 16.04.2024 um 12:37 Uhr aktualisiert

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